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Sunrise für Fachkräfte

Wenn Lehrer*innen, Pädagog*innen, Erzieher*innen und andere pädagogisch Arbeitende mit lesbischen, schwulen, bi-, pan- oder dem A*Spektrum zugehörigen, trans*, inter*, non-binary und queeren (LSBPATINQ+) Jugendlichen in Berührung kommen, kommt es häufig vor, dass sie über wenig Wissen über deren Lebenswelten verfügen und sich fragen, wie sie diese Jugendlichen unterstützen und vor Diskriminierung schützen können.

LSBPATINQ+ Jugendliche sind häufig sehr vielen Belastungen ausgesetzt. Grund dafür ist nicht die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität an sich, sondern Angst vor Ablehnung. Laut der Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) “Coming Out - und dann…?!” aus dem Jahre 2015 sorgen sich junge LSBPATINQ+ Menschen darüber, dass eine Bekanntgabe der eigenen sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität zu negativen Konsequenzen führen kann. Große Ängste sind hierbei, vom näheren sozialen Umfeld (Eltern, Freund*innen, Schule) nicht ernst genommen, abgelehnt oder Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt zu werden. Die Lebensrealität von LSBPATINQ+ Jugendlichen zeichnet sich nach wie vor durch negative Erfahrungen aus, wie in der Befragung des DJI deutlich wird. Über die Hälfte der befragten Jugendlichen gibt an, aufgrund ihrer sexuellen Orientierung beschimpft, beleidigt oder lächerlich gemacht worden zu sein. Jede*r dritte befragte Jugendliche gibt an, in der Öffentlichkeit in Bezug zur eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität sexuell belästigt oder beleidigt worden zu sein, wovon Jugendliche in Großstädten am häufigsten betroffen sind. Trans* und non-binary Jugendliche schildern oftmals Diskriminierungen wie trans*feindliche Beleidigungen und die Weigerung, sie mit dem gewählten Namen und Geschlecht anzusprechen (Sauer/Meyer 2016: Wie ein grünes Schaf in einer weißen Herde.)

Neben diesen Belastungen finden Jugendliche in einer Gesellschaft, in der LSBPATINQ+ Themen kaum behandelt werden, keine Vorbilder, was zu einem Gefühl der Verlorenheit führen kann. Dies kann zu negativen Bewältigungsstrategien wie Selbstverletzung und psychischen Problemen wie Ängsten, Depressionen und Suizidalität führen.

In Ihrer Arbeit mit jungen Menschen kann es also dazu kommen, dass sie den Bedarfen der LSBPATINQ+ Jugendlichen nicht adäquat gerecht werden können. In diesen Fällen unterstützen wir Sie gern. Neben Fragen zu aktuellen Situationen können Sie uns auch gern kontaktieren, wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie Ihre Schule oder Einrichtung einladender für junge LSBPATINQ+ Menschen gestalten können.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage: info(at)sunrise-dortmund.de.

In Bezug auf trans* und non-binary Jugendliche stellen sich oftmals zusätzliche Fragen, wie z.B.: Darf ich den*die Jugendliche*n mit dem selbst gewählten Namen ansprechen, wenn dieser noch nicht offiziell ist? Wie muss ich das Klassenbuch oder andere Dokumentationen führen? Welche Toiletten oder Umkleideräume darf der junge Mensch nutzen?

In diesen Fällen stehen Ihnen die Trans*-Beratung und die Trans*-Informationsveranstaltungen zur Verfügung.

Wenn Sie in Ihrer Schulklasse oder Jugendgruppe einen Workshop zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt durchführen lassen wollen, wenden Sie sich gerne auch an SCHLAU Dortmund .